1928 schrieb Brecht seine berühmte "Dreigroschenoper". Am 31. August 1928 wurde die Gangsterballade mit Musik von Kurt Weill im neugegründeten Berliner "Theater am Schiffbauerdamm" als Eröffungspremiere mit Harald Paulsen, Rosa Valetti, Erich Ponto und Lotte Lenya in den Hauptrollen uraufgeführt. Die Regie übernahm Erich Engel, natürlich unter der Oberregie Brechts, was der Programmzettel verschwieg. Die Vorstellung wurde ein überwältigender Erfolg. Am 19. Februar 1931 kam die Verfilmung des Stoffs durch G. W. Pabst ins Kino, obwohl Brecht versucht hatte, die Aufführung des Films gerichtlich zu verhindern. Der Autor war mit Stil und einigen Handlungsänderungen nicht zufrieden. Trotzdem: Diese erste Verfilmung der "Dreigroschenoper" (Deutschland/USA 1931, 110 Minuten) ist eine gelungene Adaption mit spezifisch filmischen Vorzügen und einer bestechenden Besetzung: Rudolf Forster als Mackie Messer, Carola Neher als Polly Peachum, Fritz Rasp als Bettlerkönig Peachum und Lotte Lenya als Jenny. Zum Inhalt: Der Londoner Straßenräuber und Geschäftsmann Macheath, genannt Mackie Messer, soll vom Bettlerkönig Peachum, dessen Tochter er heimlich geheiratet hat, an den Galgen gebracht werden. Als Peachum jedoch durch die störende Demonstration seiner Bettler bei den Krönungsfeierlichkeiten in Schwierigkeiten kommt, sind er und seine Gönner – darunter der korrupte Polizeichef Tiger Brown – froh, in der neugegründeten Bank Mackies unterzuschlüpfen.