Zum 11. Mal wird im Literaturhaus eine Auswahl der besten ORF-Hörspielproduktionen des vergangenen Jahres in der „Langen Nacht des Hörspiels“ präsentiert und das „Hörspiel des Jahres 2003“ vorgestellt!

Vier Hörspiele – u.a. mit den Stimmen von Julia Stemberger, Martin Schwab, Bibiane Zeller, Peter Simonischek – sind zu hören: AUF DER STRECKE von Werner Kofler (30.45 Minuten, Regie: Robert Matejka), DAS DUMME HERZ ODER ILSE UND FRITZ AUF DER SUCHE NACH DEM HAPPY END von Ilse Kilic und Fritz Widhalm (26.50, Lucas Cejpek), SUPERMARKT von Marlene Streeruwitz (57.22, Regie: Marlene Streeruwitz) und THEATERBLUT von René Freund (54.33, Götz Fritsch). Sollte das Siegerhörspiel – es stand bei Redaktionsschluß noch nicht fest – nicht unter den vier ausgewählten Produktionen sein, so wird eines der genannten ausgetauscht. Internet-Tip: www.hoerspiele.co.at

Einatmen, Luft anhalten, ausatmen: Die Szenerie einer Röntgenuntersuchung (ein separater „Regie“- und Aufnahmeraum) ist einer Hörspielaufnahme nicht unähnlich. Der Ort von Koflers Hörspiel ist der Kopf des untersuchten „Patienten“ – eine akustische Partitur voller Selbstironie, Komik und Melancholie. Da ist es nur ein Sprung zum Hörspiel von Kilic/Widhalm: Das Herz ist ein lebenswichtiges Organ und das Symbol der Liebe. Mann und Frau müssen die Liebe immer wieder durchleben und durchleiden, weil sie immer so ist, wie sie die Liebenden verstehen … Marlene Streeruwitz‘ Hörspiel „Supermarkt“ wurde von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste zum Hörspiel des Monats Januar 03 gewählt. Die Autorin und Regisseurin: „Eine Frau kauft ein. Im Supermarkt trifft sie einen Nachbarn. Der fragt sie, ob ihre Söhne am Wochenende zu Besuch sein werden. Und wie es dem Mann geht. Ja. Sie erwarte die Söhne. Aber man wisse ja nie so genau. Sie muß einen Kuchen machen. Werbeansagen sprechen direkt zu ihr. Ein Gewinnspiel. Eine Reise nach Los Angeles ist zu gewinnen. Sie möchte weg. Weit weg. Alles zurücklassen. Lebensekel. Die Vorstellung eines ganz neuen Lebens. An der Kasse kommt sie hinter dem Nachbarn zu stehen. Vielleicht gehen sie auf einen Kaffee.“ Eine vergnügliche Symphonie über den Alltag in seinen Tiefen und Untiefen. Und schließlich der Hörspiel-Krimi von René Freund: Mord im Theatermilieu!