- Genre: Lesung
- Beteiligte: Renate Welsh
Veranstalter: Salzburg, Salzburger Autorengruppe & Grazer Autorenversammlung
Die schöne Aussicht
Veranstalter: Salzburg, Salzburger Autorengruppe & Grazer Autorenversammlung
Rosa ist ein unerwünschtes Kind, Kälte umgibt sie von Geburt an, aber dankbar soll sie stets sein. Auch für ihre Lehrstelle als Weißnäherin – obwohl sie lieber Schneiderin geworden wäre. Immerhin wird ihre Lehrmeisterin eine Art Vertraute für sie. Doch diese Frau ist Jüdin und übersiedelt 1938 nach Prag, kurz nachdem Rosa ihren ersten Freund durch einen tragischen Unfall verloren hat. Rosa versteht die Welt nicht mehr und am wenigsten ihre Eltern, in deren Wiener Gasthaus nationalsozialistisches Denken mehr und mehr um sich greift. Es ist ein qualvolles Leben, aus dem Rosa in die Ehe mit einem älteren Witwer flieht, der es gut mit ihr meint und mit den Menschen, für die er sich einsetzt und durch die er in die Fänge der Gestapo gerät. Wie sehr sie diesen Mann geliebt hat, wird ihr erst nach seinem Tod bewusst. Und auch, dass sie gern ein Kind gehabt hätte … Renate Welsh greift ein sogenanntes „einfaches“ Frauenleben auf, das von Entbehrungen geprägt ist, was diese „Trümmerfrau“ zwar nach außen stark erscheinen läßt, an ihrer Seele aber nicht spurlos vorübergeht. Dass es für die Romanfigur ein reales Vorbild gibt, macht die autobiographische Rahmengeschichte deutlich. Doch „wir haben nur geglaubt, sie zu kennen“, schreibt Renate Welsh. Renate Welsh sagte einmal, sie glaube, „dass Bücher der Hoffnung mehr Platz einräumen können, dass sie die Grenzen des Verstehens und der Einsicht ausdehnen können, dass sie denen eine Sprache geben können, die noch nicht für sich selbst reden. In der Hoffnung auf Hoffnung schreibe ich – und weil mir gar nichts anderes übrig bleibt.“ Renate Welsh lebt heute in Wien. Renate Welsh wurde 1937 in Wien geboren. Ihre Kindheit verlebte sie in einem Vorort Wiens, wo ihr Vater Arzt war. Nach der Matura studierte sie Englisch, Spanisch und Literaturwissenschaften, brach ihr Studium aber nach zwei Jahren ab und arbeitete am British Council in Wien. Nebenberuflich, später freiberuflich war sie als Übersetzerin tätig. Seit 1969 hat sie dann viele engagierte Kinder- und Jugendbücher geschrieben, für die sie neben zahlreichen anderen Auszeichnungen mehrfach den Österreichischen Staatspreis für Kinderliteratur, den Preis der Stadt Wien und den Deutschen Jugendliteraturpreis erhielt. 1995 wurde ihr Gesamtwerk mit dem Österreichischen Würdigungspreis ausgezeichnet. Büchertisch: Kelten Buchhandlung Hallein