„Man glaubt sein Leben frei erzählen zu können und sieht sich genötigt, vom Leben anderer zu berichten. Die reine Autobiographie kann es erzählerisch nicht geben, nur aphoristisch.“ (Elazar Benyoetz in „Die Zukunft sitzt uns im Nacken“, 2000) Auf seiner Lesereise durch Österreich tritt der Schriftsteller Elazar Benyoetz erstmals im Literaturhaus Salzburg auf, um aus seinem Gesamtwerk zu lesen – sowie Texte, die im Frühjahr 2007 erscheinen werden. Einleitung und Moderation: Armin Eidherr, Musik: Georg Winkler (Klarinette), Hubert Kellerer (Akkordeon). „In Benyoetz’ Werk wird man nichts finden, was über seinen Alltag berichtet. Der Alltag interessiert ihn nicht, und das, vielleicht, hat ihn auch zum Rückzug aus dem Hebräischen bewogen. Als die Dichter seiner Generation die alte Sprache Israels in den Dienst der Gewöhnlichkeit nahmen, wandte er sich dem Deutschen zu, in dessen Niedergang das jüdische Schicksal nicht weniger verschlüsselt ist als im Niedergang der biblischen Sprache.“ (FAZ) Elazar Benyoetz, geboren am 24. März 1937 in Wiener Neustadt als Sohn österreichischer Juden, 1939 Emigration der Familie nach Palästina, wo er in hebräischer Sprache aufwächst. 1957 erscheint sein erster Gedichtband, seitdem lebt Benyoetz als freier Autor. 1964 kommt er im Rahmen des Programms „Artists in Residence“ nach Berlin, 1965 gründet er die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Bibliographia Judaica. Seit 1969 lebt er wieder in Jerusalem. Veröffentlichungen: „Sahadutha. Worthaltung. Sätze und Gegensätze“ (1977), „Treffpunkt Scheideweg“ (1990), „Variationen über ein verlorenes Thema. Aphorismen“ (1997), „Der Mensch besteht von Fall zu Fall. Aphorismen“ (2002). Preise: Adalbert-von-Chamisso-Preis 1988, Joseph-Breitbach-Preis 2002 (gemeinsam mit Erika Burkart und Robert Menasse). Büchertisch: Rupertus Buchhandlung