- Genre: 94. Hörspielmontag
- Beteiligte: Manfred Mittermayer, Wolfgang Borchert
Veranstalter: Literaturhaus, NWDR
Draußen vor der Tür
Veranstalter: Literaturhaus, NWDR
Einleitung: Dr. Manfred Mittermayer „Draußen vor der Tür“ war der erste große Erfolg in der Hörspielgeschichte der Nachkriegszeit (Produktion: Nordwestdeutscher Rundfunk 1947, 79.35 Minuten). Das Stück hat auch heute von seiner Aktualität nichts eingebüßt. Peter Rühmkorf schreibt in einer Biografie über Wolfgang Borchert u. a.: „Das Stück ‚Draußen vor der Tür´ ist das Drama einer verdorbenen Heimkehr. Beckmann, der Hinkemann des Zweiten Weltkrieges, humpelt und fragt sich durch die fünf grauen Akte, ohne daß ihm eine Hoffnung zuteil wird. Kein Held, eher ein ausgemachter Antiheld, schien er alle Anlagen für den Heimkehrer-Jedermann 1947 zu besitzen. Als lahmender Krüppelheros wird er zum Sinnbild des herumvagabundierenden schlechten Gewissens, der Klage, aber auch der Anklage einer bürgerlichen Welt, die ihre Ordnung bereits wieder gefunden hat. ‚Draußen vor der Tür‘ – das ist ja keineswegs nur ein zeitbedingtes Ausgeschlossensein, sondern Titel für eine bewußt gewählte Position.“ Die Ursendung des Hörspiels – „Ein Stück, das kein Theater spielen und kein Publikum sehen will“ (Wolfgang Borchert) – fand am 13. Februar 1947 statt, neun Monate vor der Uraufführung des Schauspiels. Wolfgang Borchert, geboren am 20. Mai 1921 in Hamburg, nach der Schulzeit Buchhändlerlehrling, Schauspieler in Lüneburg, ab 1941 Soldat. 1942 verwundet, wurde er im selben Jahr wegen „Äußerungen gegen Staat und Partei“ inhaftiert, später zur „Bewährung“ an die Front geschickt. Nach dem Krieg arbeitete er als Regieassistent am Hamburger Schauspielhaus, war Mitglied eines Kabaretts und Mitbegründer des Theaters „Die Komödie“. 1946 erschien sein erster Gedichtband „Laterne, Nacht und Sterne“. Er starb am 20. November 1947 in Basel. Veröffentlichungen: „Die Hundeblume“ (Erzählungen, 1947), „An diesem Dienstag“ (Erzählungen, 1947), „Die traurigen Geranien u.a. Erzählungen aus dem Nachlaß“ (hg. 1962).