Karin Peschka erzählt in „Dschomba“ (Otto Müller Verlag) von einem Fremden, der 1954 plötzlich auf dem Eferdinger Pfarrfriedhof auftaucht, um nach Spuren zu suchen, nach Geschichte. Die Autorin schreibt damit auch das Wissen um die Vergangenheit jenes Ortes, in dem sie aufgewachsen ist, in die eigene Biographie, erzählt vom Leben in einer kleinen Stadt, von Lebenswegen und -wendungen und ein wenig davon, wie es ist, als Wirtstochter aufzuwachsen.

Im Zentrum von Ursula Wiegeles vielstimmigem Roman steht vor allem Emma, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges aus einem Kloster in der Steiermark austritt und ein neues Leben in Italien beginnt. Jahrzehnte später hält Emma aus Anlass des jährlichen Familienfestes Rückschau, bewertet Geschehnisse völlig neu, urteilt, hinterfragt, zweifelt. „Malvenflug“ (Otto Müller Verlag) ist ein großes Familienpanorama, getragen von starken Frauenfiguren.