Als Mitglied der legendären Wiener Gruppe zertrümmerte Friedrich Achleitner die Mythen der traditionellen Poesie, als Architekturkritiker warnte er vor Zerstörung und Spekulation, und als Architekturhistoriker katalogisiert er ganz Österreich. Um den Dichter war es jedoch still geworden. Doch nun ist es passiert: Friedrich Achleitners erste, soeben erschienene Prosasammlung „einschlafgeschichten“ (Zsolnay Verlag 2003), die der Autor an diesem Abend vorstellt. Die Geschichten drehen sich zum einen im Wortsinn um das, was sie bezeichnen, zum anderen werfen sie immer einen wunderbar wachen und ironischen Blick auf Dinge und Begebenheiten, die den Alltag begleiten. Ein kleines großes Buch voller Witz, Scharfsinn und absurdem Humor, mit dem ein großartiger Satiriker auf die literarische Bühne zurückkehrt. So erfährt man im neuen Buch von den vergeblichen Flugversuchen des südsteirischen Bauern Leonardo Klapotez und von der allzeit wachsamen Schweizer Landesverteidigung, vom Kreuz mit den Stammgästen und von der Friedfertigkeit der Familie Streithansl, von Gesichtern, denen man kein zweites Mal begegnen möchte, und immer wieder vom Umgang mit und von den Tücken der Sprache: „frage und antwort standen an einer straßenbahnhaltestelle. wann kommt die nächste straßenbahn, fragte die frage. darauf habe ich geantwortet, sagte die antwort.