Immer schon war der Mai der „Wonnemonat“, eine Hoch-Zeit der Liebe. Seit der Antike schreiben Autorinnen und Autoren überschäumende bis melancholische Frühlings- und Liebeslieder. Wie Schriftsteller der Moderne mit der Liebe umgehen, zeigen am heutigen Abend in einer spannenden und vom literarischen Ansatz her völlig unterschiedlichen Annäherung an das wohl älteste Thema der Menschheit die Innsbrucker Autorin Barbara Hundegger und der in Wien lebende Südtiroler Autor Gerhard Kofler: Mai-Transit wir finden uns auf der reise unser ganzer mai / im transit wir schließen / die augen und öffnen / den mund wir entzünden / einen traum antik / erneuert Barbara Hundegger, geboren am 28. Mai 1963 in Hall in Tirol; Studium der Germanistik, der Geschichte und der Theaterwissenschaften; Mitarbeit in mehreren Frauenprojekten und -gruppen. Seit 1982 Mitarbeit an und Organisation von kulturellen Veranstaltungen im Autonomen FrauenLesbenZentrum Innsbruck; 1987 Mitbegründerin der „autonomen schreibenden frauen innsbruck“, Buchrezensionen für die Tiroler Tageszeitung. Preis der Stadt Innsbruck 1996 / Dichtung Sparte Lyrik. Gerhard Kofler, geboren 1949 in Bozen, Studium der Germanistik und Romanistik in Innsbruck und Salzburg, lebt in Wien. Übersetzungen aus dem Italienischen und Spanischen, schreibt italienisch, deutsch und in Südtiroler Mundart. Bisher 7 Lyrikbände, zuletzt „Poesie da Calendario“ („Tagesgedichte“, Haymon 1995). Staatsstipendium des BMUK 1978 und 1980, Buchprämie des BMUK 1984, 1992 und 1993; Generalsekretär der Grazer Autorenversammlung Österreich.