- Genre: Lesung & Gespräch
- Beteiligte: Helena Adler
Veranstalter: Rauriser Literaturtage, Verein Literaturhaus
Veranstaltungsort: Mesnerhaus, Rauris
Fretten
Veranstalter: Rauriser Literaturtage, Verein Literaturhaus
Veranstaltungsort: Mesnerhaus, Rauris
„Helena Adler schreibt Prosa, die sich durchs Fleisch bohrt, um für immer in den Knochen zu bleiben. Das ist wild-wuchernde Sprachkunst, die einzigartig ist in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“, schrieb Literaturkritikerin Katja Gasser über „Fretten“ (Verlag Jung und Jung, 2022). Die österreichische Autorin Helena Adler stellt in Lesung und Gespräch mit Salzburgs Literaturhaus-Leiter Tomas Friedmann ihren neuen Roman vor.
Dem Elternhaus ist sie mit knapper Not entkommen, da bemerkt die jüngste Tochter des Pleitebauern: Der Provinz entkommt man nicht. Also schließt sie sich einer Bande von Vandalen und Störenfrieden an, die die Provinz in die nahe Stadt tragen, den Schlachthof plündern und in Tierkadavern Drogen schmuggeln. Sie tanzen und wüten, spielen mit ihren Leben, weil sie es gewohnt sind zu verlieren. Die Party ist erst aus, wenn die nächste beginnt, das Motto lautet „Überleben“. Bis plötzlich nicht nur die eigene Existenz auf dem Spiel steht: Sie gebiert einen Sohn, den sie liebt wie einen Erlöser, und wird in dieser Liebe zu einem Scheusal im Kampf gegen die Sterblichkeit.
Fretten ist ein Bastard, ein Bankert, gezeugt im Rausch der Verewigungssucht, geboren in Trümmern aus der Lust am Tabubruch. Es nennt beim Namen, was einen Namen hat, nicht zwischen den Zeilen, sondern schwarz auf schwarz, mit Sprachgewalt und einem Galgenhumor, dass einem die Luft wegbleibt.
Helena Adler, geb. 1983 als Stephanie Prähauser in Oberndorf, studierte Malerei am Mozarteum sowie Psychologie und Philosophie in Salzburg und lebt als Autorin und Künstlerin in der Nähe von Salzburg. Für ihren Roman „Die Infantin trägt den Scheitel links“ (2020) erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, der neue Roman stand auf der Shortlist für den Österreichischen Buchpreis 2022.