- Genre: Film & Gespräch
- Beteiligte: Robert Schindel
Veranstalter: Verein Literaturhaus
Gebürtig
Veranstalter: Verein Literaturhaus
Über jene Befangenheit erzählt der Film „Gebürtig“ – nach dem gleichnamigen Roman (1992) von Robert Schindel –, die sich als „gläserne Wand“ immer wieder zwischen Juden und Nichtjuden, Überlebende und Nachgeborene stellt. „Müssen wir Verzweifelte sein?“, fragt der Erzähler Danny Demant. Mit Melancholie und Humor, eindringlichen (Traum-)Bildern und selbstironischen Dialogen suchen die beiden Regisseure Lukas Stepanik und Robert Schindel in ihrem Film eine Antwort. „Gebürtig“ ist ein kraftvoller, poetischer Akt gegen das Vergessen. „Es gehe jedoch“, so Autor und Regisseur Robert Schindel, „im Buch wie im Film nicht um Vergangenheitsbewältigung, sondern um Gegenwartsbewältigung“. „Gebürtig“ führt in das Jahr 1987, eine Zeit, in der in Österreich im Zuge der Waldheim-Affäre erstmals eine breite öffentliche Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit stattgefunden hat. Hermann Gebirtig, jüdischer Emigrant, der sich ein Leben als erfolgreicher Schlagerkomponist in New York eingerichtet hat, glaubt seine KZ-Vergangenheit ebenso wie seine alte Heimat Wien hinter sich gelassen zu haben. Doch die Geschichte holt den abgeklärten Erfolgsmenschen im fernen Amerika ein, als ihn eine Wiener Journalistin überredet, in seine Heimatstadt zu reisen, um gegen einen ehemaligen KZ-Aufseher auszusagen … GEBÜRTIG A/D/PL 2001; Regie: Lukas Stepanik, Robert Schindel; Drehbuch: Georg Stefan Troller, Robert Schindel, Lukas Stepanik; Kamera: Edward Klosinski; Musik: Peter Ponger; mit: Peter Simonischek, Ruth Rieser, August Zirner, Daniel Olbrychski, Corinna Harfouch, Samuel Finzi, Katja Weitzenböck u.a.; (35mm; Farbe; 115 min).