„Kunst ist Anderssehen und Darstellung des Andersgesehenen“, formulierte Gerhard Amanshauser seinen Literatur- und Kunstbegriff. Mit seinem Geist radikaler Skepsis und entlarvender Analyse ist er ein Meister vor allem in der Kleinprosa, der Erzählung, Satire und Parodie sowie dem Essay. Amanshauser denkt logisch wie ein Mathematiker, formuliert präzise wie ein Naturwissenschaftler, seine Sprache aber ist die eines Humoristen. Der Ehrendoktor der Salzburger Universität (1993) ist außerdem ein unverzichtbarer Salzburg-Kritiker. An diesem Abend zum 75. Geburtstag des Salzburgers lesen Schriftstellersohn Martin Amanshauser sowie die Autoren und Kabarettisten Peter Blaikner und Christian Wallner aus dem Schaffen Gerhard Amanshausers. Der Germanist Hans Höller spricht zum Werk, der Freund und Historiker Gert Kerschbaumer zur Person des Geburtstagskinds. Seine Verlage Residenz und Bibliothek der Provinz sowie das Literaturhaus Salzburg ehren den Dichter. Gerhard Amanshauser, geboren am 2. Jänner 1928 in Salzburg. Studium an der Technischen Hochschule in Graz, Germanistik und Anglistik in Wien und Marburg/Lahn. Im Wien der 50er Jahre erste literarische Kontakte und schriftstellerische Anfänge. Lebt heute als freier Schriftsteller in Salzburg. Preise: Georg-Trakl-Preis für Lyrik, Anerkennungspreis (1952), Theodor-Körner-Stiftungsfond zur Förderung von Wissenschaft und Kunst (1970), Staatsstipendium für Literatur (1971), Rauriser Literaturpreis (1973), Förderungspreis der Stadt Salzburg (1975), Rauriser Bürgerpreis (1982), Preis der Salzburger Wirtschaft (1985), Alma-Johanna-Koenig-Preis (1987) u.a. Veröffentlichungen: „Aus dem Leben der Quaden. Eine Satire“ (1968), „Der Deserteur. Erzählungen“ (1970), „Ärgernisse eines Zauberers. Satiren und Marginalien“ (1973), „Schloß mit späten Gästen. Satirischer Roman“ (1975), „Aufzeichnungen einer Sonde. Parodien“ (1979), „List der Illusionen. Bemerkungen“ (1985), „Fahrt zur verbotenen Stadt. Satiren und Capriccios“ (1987), „Der Ohne-Namen-See. Chinesische Impressionen“ (1988), „Moloch horridus. Aufzeichnungen“ (1989) u.a. Büchertisch: Buchhandlung Stierle