Erstmals hat die Stadt Salzburg 2008 gemeinsam mit dem Literaturhaus Salzburg das H.C. Artmann-Stipendium in Höhe von 3.000 Euro vergeben – für 3 Monate Arbeitsaufenthalt (von 1. Februar bis 30. April). Die Entscheidung der Jury fiel auf den deutschen Autor und Übersetzer Stefan Weidner, der an diesem Abend aus seinem Werk lesen und mit Jurymitglied Werner Thuswaldner seine Arbeiten diskutieren wird. „Stefan Weidner ist ein genauer Alltagsbeobachter, der gleichzeitig reflektiert und größere, mentalitäts- und religionsgeschichtliche Zusammenhänge stets mitdenkt“, schrieb am 18. 9. 2004 die Zeitung DIE WELT anlässlich Stefan Weidners Buch „Mohammedanische Versuchungen“. Und auch bei seiner jüngsten Publikation „Fes“ überschlugen sich die Kritiken: „Mitunter erreicht dieses Buch das Niveau der großen Reiseliteratur eines Wolfgang Koeppen, wenn im Unscheinbaren sich Weltgeschichte spiegelt. All jenen, die die arabisch- islamische Welt heute nur noch aus der Problemperspektive wahrnehmen, sei dieses Buch als Verständnishilfe empfohlen. Allen anderen ist es vergnüglicher Kenntnisgewinn.“ (Süddeutsche Zeitung, 18. 1. 2007). Stefan Weidner, geboren 1967, lebt in Köln. Er studierte Islamwissenschaften, Germanistik und Philosophie in Göttingen, Damaskus, Berkeley und Bonn und arbeitet als Autor, Übersetzer, Literaturkritiker und seit 2001 als Chefredakteur der Zeitschrift „Fikrun wa Fann/Art & Thought“, die vom Goethe-Institut herausgegeben wird und zum Dialog zwischen westlicher und islamisch geprägter Kultur beitragen soll. Er hat zahlreiche Lyriker aus dem Arabischen übersetzt, darunter Adonis und Mahmud Darwisch. 2006 erhielt er den Clemens- Brentano-Preis, 2007 den Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung. Veröffentlichungen: „Erlesener Orient“ (Literaturkritiken, 2004), „Mohammedanische Versuchungen. Ein erzählter Essay,“ (2004), „… und sehnen uns nach einem neuen Gott. Poesie und Religion im Werk von Adonis“ (2005), „Allah heißt Gott. Eine Reise durch den Islam“ (2006), „Fes. Sieben Umkreisungen“ (2006) u.a.