„Man hielt mich für eine Surrealistin. Das ist nicht richtig. Ich habe niemals Träume gemalt. Was ich dargestellt habe, war die Wirklichkeit.“ Die Malerin Frida Kahlo (1907 – 1954) zählt zu den starken Persönlichkeiten der lateinamerikanischen Kunstwelt. Mit sechzehn Jahren wurde sie von einer Metallstange aufgespießt. In der langen Zeit der Genesung begann die überzeugte Kommunistin zu malen und begeisterte schon zu Lebzeiten bedeutende Künstler wie Picasso, Breton und Eisenstein. „Sie ist die erste Frau in der Geschichte der Kunst, die mit absoluter und schonungsloser Aufrichtigkeit Themen aufgriff, die ausschließlich Frauen betreffen“, schrieb Diego Rivera über seine Frau, die sich malend emanzipierte. Mit ihrem Programm „Frida y yo – Frida und ich“ hat die Schauspielerin Birte Brudermann eine Hommage an die berühmte mexikanische Malerin erarbeitet, die am 6. Juli dieses Jahres ihren 90. Geburtstag gefeiert hätte. Die österreichische Künstlerin liest aus Briefen der Kahlo an Freunde, Liebhaber und ihren Mann. Gleichsam einem alter ego wird die mit mexikanischer Musik untermalte Lesung Brudermanns – als Frida Kahlo nahezu bewegungsunfähig – von der Tänzerin Annemarie Papp begleitet. „In 20 akustischen und szenischen Bildern, mit Einblendungen der Original-Stimme der Kahlo, ließ Brudermann die nicht nur schwermütige, sondern durchaus bunte Welt der Frida Kahlo aufblühen.“ Kärntner Tageszeitung Birte Brudermann, geboren in Südafrika, aufgewachsen in Kärnten, Ausbildungsjahre in Mexiko und New York, lebt in Wien.