- Genre: Lesung & Musik
- Beteiligte: Günter Wagner, Herwig Strobl, Ivo Truhlar, Lotte Ledl, Ottwald John, Theodor Kramer
Veranstalter: Kramer-Gesellschaft, Literaturhaus, Universität Salzburg
Hommage für Theodor Kramer
Veranstalter: Kramer-Gesellschaft, Literaturhaus, Universität Salzburg
Heuer wäre der österreichische Lyriker Theodor Kramer 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlaß lesen an diesem Abend die bekannten Wiener Schauspieler Lotte Ledl und Ottwald John aus dem umfassenden Werk des Schriftstellers (ab 1925 hat Kramer ca. 12.000 Gedichte geschrieben, 2.000 davon sind derzeit in verschiedenen Ausgaben nachzulesen). Außerdem spielen und singen Herwig Strobl, Ivo Truhlar und Günter Wagner von der Gruppe „10 Saiten 1 Bogen“ Eigenkompositionen nach Gedichten Theodor Kramers (Salzburger Erstaufführung!). Theodor Kramer wurde am 1. Jänner 1897 als Sohn eines jüdischen Landarztes in Niederhollabrunn (NÖ) geboren. Er wurde im Ersten Weltkrieg schwer verwundet, schlug sich danach als Beamter und Buchhändler durch. 1927 gelang ihm der Durchbruch zum eigentlichen Schreiben: Chronist seiner Zeit, Dichter derer, „die ohne Stimme sind“, der Landarbeiter und der Stadtstreicher, der Peripherie. Ab 1931 freischaffender Schriftsteller, seine Gedichte erschienen in unzähligen Zeitungen und Zeitschriften. Während des Austrofaschismus geduldet, mußte er 1939 vor den Nationalsozialisten nach Großbritannien fliehen. Thomas Mann half ihm dabei. Interniert, dann arbeitslos, seit 1943 Bibliothekar in der englischen Provinz. Mitglied des österreichischen P.E.N.-Clubs im Exil. Erst 1957 Rückkehr nach Österreich, er stirbt am 3. April 1958 in Wien. Für sein Werk setzten sich u. a. ein: Erich Fried, Michael Guttenbrunner, Erich Hackl, Hilde Spiel, Karl-Markus Gauß, Carl Zuckmayer. 1984 wurde in Wien die Theodor-Kramer-Gesellschaft gegründet, die die nach einem Gedichtband Kramers benannte Zeitschrift „Mit der Ziehharmonika“ herausgibt (Thema: Exil). „Theodor Kramer hat – würde man ein Modewort von heute gebrauchen – viele von uns sensibilisiert, uns die Augen geöffnet für die Wirklichkeit, die uns umgab. So hat uns der Dichter geholfen, die Er-nüchterung und die Kälte des Herzens zu überwinden.“ Bruno Kreisky