Montag,
30.10.06
20:00
Ilse Aichinger zum 85. Geburtstag
Eintritt E 10/6 (Filmeintritt: frei)
- Genre: Hommage
- Beteiligte: Christoph Janacs, Ilse Aichinger
Veranstalter: Verein Literaturhaus
Ilse Aichinger zum 85. Geburtstag
Veranstalter: Verein Literaturhaus
„Ich habe gelernt, daß die Wünsche das wichtigste sind. Und daß erfüllte Wünsche ein Unglück sind. Es ist extrem schwierig, ohne unerfüllte Wünsche zu leben.“ (Ilse Aichinger im Gespräch mit Iris Radisch, Die Zeit 1996) Ilse Aichinger feiert am 1. November ihren 85. Geburtstag! In der Hommage zu Ehren der großen österreichischen Dichterin sind Aichinger-Lesungen im Originalton und Hörspielausschnitte (aus „Knöpfe“ und „Gare maritime“), Live-Gespräche (u.a. mit Verleger Franz Hammerbacher) und der Film „ Schreiben ist sterben lernen“ (ORF/ ARD/BR 1991) von Brita Steinwendtner zu hören und zu sehen. Und: Die Schauspielerin Marie Colbin liest aus Ilse Aichingers neuestem Buch „Subtexte“ (Edition Korrespondenzen, 2006). Moderation: Christoph Janacs. Wer ihre Texte liest – beginnend mit ihrem Roman „Die größere Hoffnung“ über die verstörenden Erzählungen von „Eliza Eliza“, die irritierende Kurzprosa aus „Schlechte Wörter“ und die gleichfalls irritierenden wie betörenden Gedichte von „Verschenkter Rat“ bis hin zu ihren philosophischen Betrachtungen der letzten Jahre in „Film und Verhängnis“ und „Unglaubwürdige Reisen“ – hat nicht den Eindruck, eine alternde Dichterin vor sich zu haben, im Gegenteil: ihrem Mißtrauen, zu dem sie schon in den 1940ern aufrief, ist sie treu geblieben und hat es, geschärft an E.M. Cioran, intensiviert. Ihr Werk, vielfach ausgezeichnet, zählt zum Bedeutendsten der deutschen Nachkriegsliteratur. Ilse Aichinger, geboren am 1. November 1921 in Wien, wo sie als freie Schriftstellerin lebt. Buchveröffentlichungen (u.a.): „Die größere Hoffnung“ (1948), „Der Gefesselte“ (1953), „Werke“ (8 Bände, 1991), „Film und Verhängnis“ (2001), „Kurzschlüsse“ (2001), „Der Wolf und die sieben jungen Geißlein“ (2004), „Unglaubwürdige Reisen“ (2005).