Der deutsche Schriftsteller Günter Grass zählt zu den führenden Epikern seiner Generation. Er schrieb zunächst Kurzprosa und Theaterstücke, die er selbst dem „poetischen“ oder „absurden“ Theater zuordnet. In seinen Romanen wie „Die Blechtrommel“ (1959) oder „Hundejahre“ (1963) läßt er die deutsche Vergangenheit, besonders im Raum Danzig ab 1930, als beklemmende Wirklichkeit wieder lebendig werden. Er entwickelt Schicksale durch immer wechselnde Perspektiven, die das Wirkliche oft ins Fratzenhafte, Schaurig-Groteske verzerren. Seine literarische Arbeit versteht er seit jeher als Anteilnahme am gegenwärtigen politischen Geschehen. 1999 wurde er mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Nach dem Hörfeature „Ein Portrait des Schriftstellers Günter Grass“ (ORF 1986, 40 Minuten) von Helmut Waldert folgt ein Gespräch mit mit der Grass-Expertin Daniela Hermes über Leben und Werk des Schriftstellers. Ab ca. 21.30 Uhr wird der Film „Die Blechtrommel“ (D/F 1978, 136 Minuten) von Volker Schlöndorf gezeigt. Günter Grass, geboren am 16. Oktober 1927 in Danzig, lebt in Behlendorf bei Mölln in Deutschland. Veröffentlichungen: „Die Vorzüge der Windhühner“ (Gedicht, Prosa, Zeichnungen, 1956), „Hochwasser“ (Stück, UA: 1957), „Zweiundreißig Zähne“ (Hörspiel, 1959), „Gleisdreieck“ (Gedichte mit Zeichnungen des Verfassers, 1960), „Katz und Maus“ (Novelle, 1961), „Die Plebejer proben den Aufstand“ (Theaterstück, Hörspiel, 1966), „Über das Selbstverständliche“ (Reden, Aufsätze, Offene Briefe, Kommentare, 1968), „Aus dem Tagebuch einer Schnecke“ (1972), „Der Butt“ (Roman, 1977), „Das Treffen in Telgte“ (Erzählung, 1979), „Die Rättin“ (Roman, 1986), „Zunge Zeigen. Ein Tagebuch in Zeichnungen, Prosa und einem Gedicht“ (1988), „Schreiben nach Auschwitz“ (Frankfurter Poetik-Vorlesungen, 1990), „Unkenrufe“ (Erzählung, 1992), „Novemberland“ (13 Sonette, 1993), „Angestiftet, Partei zu ergreifen“ (Politische Stellungnahmen, 1994), „Mein Jahrhundert“ (Erzählung, 1999), „Vom Abenteuer der Aufklärung“ (Werkstattgespräche, 1999) u. v. a.