- Genre: Reihe Außenseiter (Gast: Antonios Koliadis)
- Beteiligte: Antonios Koliadis, Nikos Kazantzakis
Veranstalter: Literaturhaus, ORF (Europa der Muttersprachen)
Im Schatten von Alexis Sorbas
Veranstalter: Literaturhaus, ORF (Europa der Muttersprachen)
Der griechische Schriftsteller und Übersetzer Nikos Kazantzakis (1883 – 1957) schuf mit seinem Roman„Vios ke Politia tu Alexis Zorbà“ (1946; dt. „Alexis Sorbas. Abenteuer auf Kreta“, 1952) einen Klassiker der Weltliteratur und mit Zorbàs eine ewige Figur. Das Kultbuch, das auf autobiographischem Material beruht, eröffnete – vor allem durch die Verfilmung in den 60er Jahren – vielen Mitteleuropäern einen Zugang zur griechischen Mentalität und machte Touristen neugierig auf Kreta und die griechische Inselwelt. Obwohl Kazantzakis davor und danach viele meisterhafte Romane schrieb, blieb er bis heute im Schatten von Alexis Zorbàs. „Zorbás lehrte mich, das Leben zu lieben und den Tod nicht zu fürchten.“ Nach einem Gespräch mit dem Kazantzakis-Experten Antonios Koliadis über bekannte und unbekannte Seiten des berühmten griechischen Dichters wird der Film „Zorba, the Greek“ (GR/USA 1964, 142 Minuten, Drehbuch und Regie: Michael Cacoyannis, Musik: Mikis Theodorakis) mit Anthony Quinn, Alan Bates und Irene Pappas gezeigt. Es ist dies die Geschichte einer Begegnung. Dabei prallen zwei Lebensprinzipien aufeinander: die rationalistische, westeuropäische Lebensauffassung des jungen englischen Schriftstellers (Verstandesmensch) fällt dabei in den Bann des vitalen, südosteuropäischen In-den-Tag-Hineinlebens von Alexis Zorbàs (ein Instinktmensch: „Fresser, Säufer, gewaltiger Arbeiter und Landstreicher“). Nikos Kazantzakis, geboren am 18. Februar 1883 in Iraklion (Kreta), gestorben am 26. Oktober 1957 in Freiburg im Breisgau. Studierte Jura in Athen und Philosophie in Paris, bekleidete hohe Ämter (Minister, Ministerialdirektor), auf die er jedesmal bald verzichtete, um zu schreiben und weite Reisen zu unternehmen. Erzähler eines überwältigenden sprachgestalterischen Wortschatzes und einer auf philosophischen Suche aufgebauten Weltordnung (Einfluß vin Nietzsche, Bergson, der christlichen Lehre, Buddha etc.). Übersetzer von Homer, Dante, Goethe, Shakespeare, Garcia Lorca u. a. Werke: „O Protomastoras“ (Tragödie, 1910; Oper-UA: Athenb, 1916), „Taxidevontas“ (Reisetagebuch, 1927), „Askitikì. Salvatores Dei“ (philosophisches Werk, 1928; dt. „Rettet Gott!“, 1953 und „Askese. Salvatores Dei“, 1973), „Odissia“ (Versepos in 33.333 Siebzehnzeilern, 1938; dt. Odyssee“ 1973), „O Christòs Xanastavronete“ (Roman, 1950; dt. „Griechische Passion“ 1951), „O Kapetan Michalis“ (Roman, 1953; dt. „Freiheit oder Tod“ 1954), „Ho phtochukes tu theu“ (Roman, 1956; dt. „Mein Franz von Assisi 1956) u. a.