Mittwoch,
12.12.01
20:00
In der Nähe von Wasser sagen Menschen die Wahrheit
Eintritt 80,-/ 50,-
- Genre: Lesung
- Beteiligte: Anton Thuswaldner, Ulrike Draesner
Veranstalter: Verein Literaturhaus
In der Nähe von Wasser sagen Menschen die Wahrheit
Veranstalter: Verein Literaturhaus
Literatur solle den Leser angreifen, ihn aufstören, an ihm rütteln, ihn berühren. Das unterscheide sie von der bloßen Unterhaltung, schrieb Ulrike Draesner in der Literaturzeitschrift „Lettre“. Den hohen Anspruch richtet die deutsche Autorin auch an sich selbst – und löst ihn immer wieder ein. Ulrike Draesner ist Mitte der 90er Jahre als Lyrikerin bekannt geworden, 1998 erschien ihr Roman „Lichtpause“. Bei ihrem ersten Auftritt in Salzburg (Einleitung und Gespräch: Anton Thuswaldner) liest sie Gedichte – aus dem jüngsten Band „für die nacht geheuerte zellen“ (2001), aber auch unveröffentlichte – sowie aus dem Manuskript ihres neuen Romans „Mitgift“, der 2002 erscheint: „Seine neue Wohnung und ihre alte, das lag nur zehn Minuten auseinander, in die eine Richtung, aber wenn man in die andere Richtung ging, reichte der Abstand fast um die ganze Welt.“ Dabei war es noch vor kurzem eine gemeinsame Welt, die von Aloe und Lukas. Aloe lernt Lukas in Oxford kennen, den Astronomen, der in Lichtjahren denkt und dem Galaxien vertrauter sind als Nähe. Eine Beziehung beginnt, eine Annäherung bis in die gemeinsame Wohnung in der Großstadt. Aloe möchte es gern so, aber sie weicht immer auch aus: Lukas, der Karriere als Kunstmanagerin, den Geheimnissen, die sie vor Lukas verbirgt. Aloe beherrscht die Kunst der halben Wahrheit seit ihrer Kindheit, als das Verdecken und Verschleiern zum Leben gehörte. Anita, die jüngere, strahlende, verborgene Schwester, steht im Zentrum einer Vergangenheit, die Aloe schließlich nicht mehr leugnen kann, denn sie gefährdet die Zukunft, die sie gerade für sich entdeckt. Ulrike Draesner, geboren 1962 in München, lebt als freie Schriftstellerin, Übersetzerin und Literaturkritikerin in Berlin. Studium der Jura, Germanistik, Anglistik und Philosophie in München und Oxford. Neben wissenschaftlichen Publikationen Gedichte, Erzählungen, Hörspiele und ein Roman. Mehrere Auszeichnungen, zuletzt Hölderlin-Förderpreis 2001. Teilnahme an verschiedenen Internet- und Kunstprojekten, Mitglied im Autorenforum perlentaucher.de. Veröffentlichungen: „Gedächtnisschleifen“ (Gedichte, 1995), „die worte zurechtgekämmt“ (1995), „anis-o-trop“ (Sonette, 1997), „Dieser Bottich, ach, das Ich“ (Hörspiel, 1998), „Reisen unter den Augenlidern“ (Erzählungen, 1999) u.a. Büchertisch: Rupertus Buchhandlung