- Genre: Lesung & Gespräch
- Beteiligte: Linda Stift
Veranstalter: prolit
Kingpeng
Veranstalter: prolit
„Im Grunde läuft alles gut.“ Eine Wohnung in einer Innenstadt, ein abgeschlossener, begrenzter Raum. Das ist der Ort der Geschwister Kinga und Nick, die hier zusammen leben und einen Partyservice betreiben: Sie kocht, er erledigt das Geschäftliche und gibt sich ansonsten seinem Waschzwang hin. Kinga wiederum leidet unter Absencen, unberechenbaren wiederkehrenden Ausfällen, die sie wegdriften lassen aus der Gegenwart. „Im Grunde läuft alles gut“, und dennoch scheinen die Ausblicke nicht weit zu reichen. Immerhin aber bis zur Terrasse gegenüber, belebt von Kübelpflanzen, einer Hollywoodschaukel und reichen, gut aussehenden Menschen, einer fremden Welt, von magischer Anziehung für die beiden Geschwister. Und plötzlich gehören sie dazu, wenn auch zunächst eher in der Rolle jener, die den Lieferanteneingang benutzen. Ein rätselhafter Mord geschieht. Kinga geht ein Verhältnis mit einem Mann ein, dessen Frau mit Nick schläft. Die „Terrakottainsel“ verliert allmählich ihren Glanz. Nick möchte mit Kinga fortreisen, so weit wie möglich, vielleicht nach Kingpeng, das in China liegt. Und alles wäre dann wieder wie früher … Lakonisch und stilsicher erzählt Linda Stift in ihrem Debütroman von subtilen Beziehungsspielen, von den Verflechtungen von Realität und Phantasie, von Macht und Sexualität. „Wie bei Jean Cocteaus legendärem Roman ,Kinder der Nacht’ handelt auch ,Kingpeng’ von einer jugendlichen Separatwelt, die von Skepsis und Realitätsflucht geprägt ist.“ (Wolfgang Paterno, profil)