- Genre: Autorenlesung
- Beteiligte: SAID
Veranstalter: Literaturhaus
Landschaften einer fernen Mutter
Veranstalter: Literaturhaus
Seine Gedichte, seine Prosa setzt er in Kleinschreibung, seinen Künstlernamen schreibt er jedoch stets in Großbuchstaben: SAID, „Der Glückliche“. Der in München lebende iranische Exil-Autor und deutsche PEN-Präsident beschreibt in seinem neuen, autobiographischen Buch „Landschaft einer fernen Mutter“ (Verlag C. H. Beck, 2001) eine schwierige Beziehung. Die Ehe seiner Eltern wurde noch vor seiner Geburt nach vierzig Tagen geschieden, er wuchs bei den Verwandten des Vaters auf: „vereinsamt, eine schmale und amorphe kindheit“, die Mutter lernte er nicht kennen. Mit 17 kam er nach Deutschland und ließ sich von Oskar Werner (mit Rilke und Trakl) zur deutschen Sprache ver-führen: „die sprache der freiheit, meiner freiheit.“ Eine Rückkehr in den Iran war aus politischen Gründen unmöglich, die Mutter durfte nicht nach Deutschland einreisen, ein Treffen mit der 57jährigen gelingt deshalb erst, als SAID 43 Jahre alt ist. „Saids kurze Sätze, seine vorsichtige, zärtliche und genaue Sprache bannt den Leser fest vor diesem Schauspiel, dessen stürmischem Beginn langsamere, nur schrittweise Annäherung folgt, denn die sich als Mutter und Sohn gegenüber sitzen müssen sich erst austauschen, beobachten, erkennen. Ein Kammerspiel der Sohnesliebe läuft ab, mit langen Schweigephasen, in denen manchmal Befremdliches vorfällt … “ (Süddeutsche Zeitung) SAID, geboren 1947 in Teheran, kommt 1965 als Student nach Deutschland, wo er literarische Interessen mit politisch-demokratischem Engagement verbindet. Zahlreiche Preise und Veröffentlichungen: „ich und der schah. die beichte des ayatollah“ (Hörspiele, 1987), „liebesgedichte“ (1989), „wo ich sterbe ist meine fremde“ (Gedichte, 1994), „sei nacht zu mir. liebesgedichte“ (1998), „dieses tier, das es nicht gibt. ein bestiarium“ (1999) u.a.