Friederike Mayröcker zählt zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen der Gegenwart. Ihr umfangreiches innovatives Werk umfasst neben Lyrik und Prosa zahlreiche Hörspielarbeiten, sie verfasst Kinderbücher, Bühnentexte und stellt Zeichnungen aus. Gerade erschien im Insel Verlag der jüngste Band der österreichischen Dichterin: „Liebesgedichte“ (ausgewählt und mit einem Nachwort von Ulla Berkéwicz). Zum 15. Geburtstag des Literaturhauses Salzburg liest sie daraus vor. Die Liebe ist das Herzstück von Friederike Mayröckers Dichtung, sie ist jener Ur- und Ausnahmezustand, dem nur die Beseelung des Schreibens gleichkommt: Sie verzaubert und beflügelt, enthebt von Raum und Zeit und führt doch mitten ins Dasein. Das Glück aber ist nur gestundet und das „Liebes-Werk“ vor allem dies: „Eine jauchzende Vergeblichkeit, / also.“ Friederike Mayröckers Liebesgedichte stammen aus über sechs Jahrzehnten; einige der bewegendsten verdanken sich ihrem poetischen Trotz wider den endgültigen Verlust des Geliebten, dem 2000 verstorbenen Ernst Jandl. Friederike Mayröcker, geboren am 20. Dezember 1924 in Wien, lebt dort. 1946 erste Veröffentlichungen in der Zeitschrift „Plan“. Seit 1954 Lebenspartnerschaft und enge literarische Zusammenarbeit mit dem Dichter Ernst Jandl. 1956 erste von inzwischen über achtzig Buchpublikationen. Gründungsmitglied der Grazer Autorenversammlung. Zahlreiche Literaturpreise, darunter Hörspielpreis der Kriegsblinden 1968 (gemeinsam mit Ernst Jandl), Georg-Trakl-Preis 1977, Großer Österreichischer Staatspreis 1982, Friedrich-Hölderlin-Preis 1993, Georg-Büchner-Preis 2001, Premio Internazionale 2003.