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Ein seltener Kanada-Abend – mit dem südafrikanisch-kanadischen Autor Kenneth Bonert und der chinesisch-malaiisch-stämmigen Madeleine Thien. Moderation: Cornelia Zetzsche. Deutsche Lesungen: Peter Arp und Christiane Warnecke. Kenneth Bonert erzählt in seinem Debütroman „Der Löwensucher“ (Diogenes, 2015; dt. von Stefanie Schäfer) die Geschichte eines jungen Menschen auf der Suche nach seinem Platz im Leben. Isaac Helger, Sohn jüdischer Einwanderer in Südafrika, ist hin- und hergerissen zwischen Tradition und Aufbruch. Als sich die Weltlage in den 1930er Jahren verdüstert, muss er sich entscheiden: Will er wie der Vater „gefressen“ werden – oder furchtlos wie die Mutter für seine Ziele kämpfen? Madeleine Thien folgt in ihrem neuen Roman „Flüchtige Seelen“ (Luchterhand, 2014; übersetzt von Almuth Carstens) den Erinnerungen, Verletzungen und Träumen ihrer Figuren aus dem Kanada der Gegenwart in den tropischen Dschungel Kambodschas in den 1970er Jahren, als dort die Roten Khmer mit brutalem Terror und der Ermordung von Millionen Menschen eine neue Gesellschaftsordnung errichten wollten. Mit klarer, sanfter Sprache erzählt die Autorin vom Verlust und von der Wiedergewinnung der Menschlichkeit.

Kenneth Bonert, geboren 1972 in Johannesburg, studierte Journalistik in Toronto, wo er als Reporter und Schriftsteller lebt. Sein Romanerstling „The Lion Seeker“ gewann mehrere Preise und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Madeleine Thien, geboren 1974 in Vancouver, wo sie mit den malaiisch-chinesischen Eltern aufwuchs; sie lebt als erfolgreiche Autorin in Montreal, ihr Roman „Dogs at the Perimeter“/„Flüchtige Seelen“ wurde 2015 preisgekrönt.