- Genre: Vortrag und Lesungen (rumän./ deut.)
- Beteiligte: Gerhard Cjejka, Gellu Naum, Oskar Pastior
Veranstalter: Kulturkontakt, Literaturhaus
Literatur aus Rumänien
Veranstalter: Kulturkontakt, Literaturhaus
Den Beginn der literarischen Veranstaltungen des Rumänien-Schwerpunkts in der Reihe EUROPA DER MUTTERSPRACHEN machen Gellu Naum und Oskar Pastior. Der eine – Gellu Naum, Nestor der rumänischen Avantgarde – ist seit seiner Begegnung mit André Breton und Victor Brauner im Paris Ende der 30er Jahre leidenschaftlich praktizierender Surrealist. Der andere – Oskar Pastior – ist ein entfernter Verwandter: als emanzipatorischer Sprachartist streift er dei Sinnzwänge und Bedeutungshülsen spielend vom Kern der Worte ab, um zur hellen Freude des Publikums den Blick auf die nackte Poesie freizugeben. Vor den Lesungen spricht Gerhardt Cjejka, Literaturkritiker, Übersetzer und Herausgeber der Literaturzeitung ’neue literatur. Zeitschrift für Querverbindungen‘ (Frankfurt/Bukarest) über Literatur aus Rumänien und stellt die Autoren vor. Gellu Naum, geboren 1915, lebt in Bukarest. Anfang der vierziger Jahre gründete er eine Surrealistengruppe in Bukarest, die in den Jahren stalinistischer Kulturpolitik nach 1948 stark unter politischen Druck geriet und zerfiel. Naum verschwand für Jahrzehnte aus der Öffentlichkeit, schreib jedoch in aller Stille weiter. Sein Lebenswerk umfaßt über 15 Gedichtbände, mehrere Prosa- und Kinderbücher, Theaterstücke und Marionettenspiele sowie Übersetzungen aus der Weltliteratur. 1990 erschien im Wieser Verlag der Roman ‚Zenobia‘, 1993 der Gedichtband ‚Black-Box‘. Oskar Pastior, geboren 1927 in Hermannstadt/Rumänien lebt seit 1969 in Berlin. Zum 75. Geburtstag des Dichters hat der Hanser Verlag mit der Werkausgabe begonnen, der erste Band ‚Jetzt kann man schreiben was man will‘ (2003) versammelt Gedichte, die der SiebenbürgerDichter in den 70er Jahren schrieb, nachdem er aus Rumänien in den Westen übersiedelt war und seiner Produktivität keine ideologischen Grenzen mehr gesetzt wurden. Pastior erhielt zahlreiche Preise, zuletzt den Erich-Fried-Preis 2002.