Freitag,
30.11.07
20:00

Literatur und Medien

Eintritt E 6/4

Ferdinand Schmatz

Veranstalter: Verein Literaturhaus, Philosophisches Café

Literatur und Medien

Veranstalter: Verein Literaturhaus, Philosophisches Café

Seit 2004 setzen die österreichischen Literaturhäuser und Literaturzentren einmal im Jahr unter dem Titel „mitSprache“ in allen Bundesländerländern einen gemeinsamen Schwerpunkt – nach Literatur & Demokratie (2004), Literatur & 2005 (Preisverleihung), Literatur & Identität (2006) geht es heuer um Literatur und Medien. Dazu findet österreichweit am 30. November ein Aktionstag mit verschiedenen Veranstaltungen zum Thema statt. Im Literaturhaus Salzburg wurde ein philosophisches Quartett zur Frage „Was richten die Medien mit der Sprache an?“ organisiert. Der österreichische Schriftsteller Ferdinand Schmatz diskutiert mit dem Sprachwissenschafter Oswald Panagl (Universität Salzburg) und dem Hamburger ZEIT-Journalisten Jens Jessen, Moderation: Werner Thuswaldner. Der Sprachgebrauch der Medien fordert zur Nachahmung heraus. Neuschöpfungen werden begierig aufgegriffen, „vernutzt“ und dann wieder aufgegeben. Sondersprachen haben es schwer, sich angesichts des starken Zugs zu einer Vereinheitlichung, die von den Medien ausgelöst wird, zu behaupten, Dialekte befinden sich auf dem Rückzug. Andererseits haben Sondersprachen durch Immigranten, die vielfach Spezialformen der Verständigung entwickeln, Zuwachs bekommen. Der Feldzug von Puristen – etwa gegen die Zunahme von Anglizismen – hat oft lächerliche Züge, die Übernahme von Termini aus fremden Sprachen aber auch. Während die Medien vom Sprachvorrat nur in bescheidenem Maß Gebrauch machen, kann von der Literatur einerseits angenommen werden, dass sie Sprache in einer viel produktiveren und vielfältigeren Weise aktiviert. Zum anderen bemüht sich die Popliteratur darum, sprachlich auf der Höhe der Zeit zu sein und bewusst modische Sprachformen zu verwenden.