Demoskopen haben unlängst in Berlin ermittelt, wie stolz Frauen und Männer auf ihre jeweilige Geschlechtszugehörigkeit sind. 78 Prozent der Frauen bekundeten ihren Stolz, Frau sein zu dürfen; aber nur 22 Prozent der Männer waren stolz auf ihr Mann-Sein. Daraus ist geschlossen worden, daß Männer in ihrer Männer-Rolle verunsichert seien. Die vorliegenden Berichte aus Männergruppen, Informationszentren für Männer und Beratungsstellen bestätigen diesen Befund. Der Buchmarkt nimmt ihn auf; es mehren sich Titel wie "Tarzan ade" und "Die Angst der Männer". Vielfältige männliche Fehlleistungen werden inzwischen direkt aus dieser Krise von Männlichkeit abgeleitet. Die zunehmende sexuelle Dysfunktion der Männer – wie die Wissenschaft verbrämend so unschöne Leiden wie Impotenz, vorzeitigen Samenerguß und horizontale Müdigkeit nennt – wird als unmittelbare Konsequenz des patriarchalen Zusammenbruchs erklärt. Selbst die wirtschaftliche Rezession wird mittlerweile mit der wachsenden Orientierungslosigkeit der Männer korreliert; es gäbe so viel "Nieten in Nadelstreif", weil die echten Männer verlorengegangen sind.