Ein dramatischer, kritisch-köstlicher Heimatabend: Antonio Fian stellt sein neues Buch „Alarm“ (Dramolette III, Droschl 2002) vor, Margret Kreidl liest aus „Grinshorn und Wespenmaler“ (34 Heimatdramen, Das fröhliche Wohnzimmer 2001). Davor, dazwischen und danach bläst Fritz Moßhammer in Alphorn und Trompete. Antonio Fian, geboren 1956 in Klagenfurt, lebt in Wien. „Alarm“ ist sein dritter Band mit Dramoletten, nach „Was bisher geschah“ (1994) und „Was seither geschah“ (1998). Außerdem: Erzähler (z.B. „Schratt“, Roman 1992), Essayist (z.B. „Hölle, verlorenes Paradies“, 1996), Lyriker („Üble Inhalte in niedrigen Formen“, 2000) sowie Hörspiel- und Theaterautor. Regelmäßig Kommentare zu Kultur und Politik in Dramolettform im „Standard“ und im „Falter“. Margret Kreidl und Antonio Fian pflegen mit (politischem) Witz und Sprachkunst eine besondere literarische Form: das Dramolett. Während Fian in seinem Buch 42 Stücke als Chronik des laufenden Aberwitzes – André Heller fährt Taxi, Jörg Haider arbeitet an seiner Aschermittwochrede, Robert Menasse entdeckt sich in „News“ u.a. – inszeniert und dabei die Wirklichkeit in eine neue Form des Volksstücks verwandelt, stört Kreidl die Idylle, indem sie in 34 Dialogen die herrschenden Verhältnisse beim Wort nimmt. Ihre beiden Hauptdarsteller heißen Grinshorn und Wespenmaler, sind Abziehbilder lebender Politiker und repräsentieren die Gemeinheit des herrschsüchtigen Kleinbürgers. In direkter Nachfolge Nestroyscher Figuren verkörpern sie den österreichischen „Schafgeist“. Margret Kreidl, geboren 1964 in Salzburg, lebt in Wien. Schreibt Hörspiele und Theaterstücke, zahlreiche Aufführungen, zuletzt „Unter Wasser. Fünf Akte für eine Sängerin und 13 Instrumentalisten“ (Amsterdam, Gaudeamus; Graz, Steirischer Herbst 1998), „Auf gut Deutsch“ (Marstall, München 2001). Bücher: „Ich bin eine Königin. Auftritte“ (1996), „In allen Einzelheiten. Katalog“ (1998) u.a. Im Herbst 2002 erscheint „Laute Paare. Szenen Bilder Listen“ (mit CD).