- Genre: Lesung
- Beteiligte: Schulamit Meixner
Veranstalter: erostepost
Ohnegrund
Veranstalter: erostepost
Amy geht nach Tel Aviv, um zu studieren. Sie ist die vernachlässigte Tochter zweier Künstler in London, heißt eigentlich Emily, und so viel, wie von ihr erwartet wird, kann sie gar nicht leisten. Daher beschließt sie, gerade in Tel Aviv angekommen und außer Reichweite ihrer Eltern, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Sie verliebt sich in den jungen, idealistischen Israeli Nimrod, die beiden heiraten und bekommen eine Tochter, Sharona. So groß ihre Liebe ist, so groß ist jedoch auch Nimrods Idealismus als Sozialarbeiter. Amy nimmt tatenlos hin, dass Nimrod seine Ziele mit Hingabe verfolgt und sie und Sharona zurücklässt. Er wird nicht wiederkommen. Zehn Jahre später: Amy ist alleinerziehende Mutter in London. Sie ist eine „Aguna“, eine Frau, deren Mann ihr die Scheidung nicht geben kann, weil er verschollen ist. Amy ist unglücklich. Was im Leben ihres Mannes passiert ist, was ihrem Vater zugestoßen ist, das möchten Amy und Sharona ergründen, doch tut es jede für sich selbst. Erst durch das Einfühlungsvermögen von Amys Tante Lisa gelingt es, die beiden ein wenig näher aneinander und auch an die Wahrheit heranzuführen. Stimmungsvoll, mit viel Zuneigung und Empathie für ihre Figuren erzählt Schulamit Meixner in ihrem bemerkenswerten Debüt die Geschichte einer jungen Frau und ihrer Tochter auf dem Weg zu sich selbst – und zu ihren Mitmenschen: „Eine sehr willkommene neue Stimme in der deutschsprachigen Literatur, auf deren zweiten Roman man gespannt sein darf“ (Deutschlandradio).
Schulamit Meixner, geboren 1968, studierte Judaistik und Theaterwissenschaft in Wien; wissenschaftliche Mitarbeiterin im Jüdischen Museum Wien und Lehrtätigkeit (Jüdische Geschichte) an einem Gymnasium und in der Erwachsenenbildung. Seit 2006 lebt sie mit ihrer Familie in London. „ohnegrund“ erschien 2012 im Picus Verlag.