Montag,
07.03.05

Persepolis

Eintritt frei

Persepolis

In ihrem Comic ‚Persepolis‘ erzählt Marjane Satrapi von ihrer Kindheit im Iran, im Schatten der islamischen Revolution. Im Blick von Marji, Tochter einer linksintellektuellen bürgerlichen Familie mit kaiserlichen Vorfahren, werden die Schrecken des Ayatollah-Regimes, Repression, Folter, der irakisch-iranische Krieg, das Verschwinden von Freunden und Verwandten, aber ebenso die Absurditäten des Teheraner Alltagslebens lebendig. Die neugierige und rebellische kleine Erzählerin haßt Kopftücher und jede Art von Unterordnung. Mit sechs will sie Prophetin werden, ‚weil unser Dienstmädchen nicht mit uns aß, weil mein Vater einen Cadillac fuhr und, vor allem, weil meiner Großmutter ihr Knie immer so schmerzte.‘ Sie diskutiert mit Gott, aber als er nicht verhindert, daß ihr Onkel als kommunistischer Spion hingerichtet wird, wirft sie ihn aus dem Zimmer. Der in strengem Schwarz-Weiß gehaltene Comic ist Marjane Satrapis Einspruch gegen ein Schwarz-Weiß-Denken und -Sehen: gegen das Schwarz-Weiß einer sogenannten Kulturrevolution und gegen einen kategorisierenden westlichen Blick auf eine andere Kultur. ‚Ich zeichne‘, sagt Marjane Satrapi, ‚meine Familiengeschichte nicht für iranische Leser, sondern für jene westliche Welt, die gewissermaßen vor lauter Kopftüchern die Vielfalt der realen Gesichter des Iran nicht mehr sieht.‘ Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 10 bis 17 Uhr und bei Abendveranstaltungen. Vernissage mit iranischer Live-Musik am 7. März um 19.30 h Eintritt: für Vernissage und Ausstellung frei