- Genre: Rauriser Literaturtage: Konzert
- Beteiligte: Juri Andruchowytsch
Veranstalter: Rauriser Literaturtage, Verein Literaturhaus
Veranstaltungsort: Rauris, Gasthof Grimming
Poesie & Musik
Veranstalter: Rauriser Literaturtage, Verein Literaturhaus
Veranstaltungsort: Rauris, Gasthof Grimming
Juri Andruchówytsch ist der international wohl bekannteste Autor aus der Ukraine. Er schöpft beim Erzählen gerne aus dem vollen und prallen Leben, ohne die harten und oft bitteren Fakten zu verschweigen, zu beschönigen oder zu dämonisieren, schrieb einmal Ilma Rakusa über den Schriftsteller. Nach Auftritten in Salzburg (darunter im Literaturhaus) präsentiert sich Juri Andruchówytsch erstmals in Österreich als Sänger! Eine Besonderheit zum Abschluss des Literaturprogramms von Rauris 2012: Juri Andruchówytsch singt seine veröffentlichten („Werwolf Sutra“, Das Wunderhorn) und unveröffentlichten Gedichte, begleitet von Vera Kapeller am Klavier und Peter Conradin Zumthor am Schlagzeug. Zusammen erarbeiten sie maßgeschneiderte Kompositionen, die sich, ohne Andruchówytschs Worte zu doppeln, um den Ausdruck der einzelnen Gedichte bewegen und diesen auf intime und persönliche Weise in Musik spiegeln. Mit geräuschhaften Landschaften, eigenwilligen Liedern, volksliedartigen Stücken oder auch nur physisch präsenter Stille werden Kapellers und Zumthors Musik und Andruchówytschs Poesie auf die Stufe einer gemeinsamen Kunstform gehoben. Das Konzert wird per Video in den Platzwirt übertragen.
Juri Andruchówytsch, geboren in Iwano-Frankiwsk/Westukraine, dem galizischen Stanislau, literarischer Performer, Autor dreier Romane und des Essaybandes „Mein Europa“ (mit Andrzey Stasiuk), ist nichts weniger als ein Klassiker der ukrainischen Gegenwartsliteratur. Mit „Perversion“ (Suhrkamp Verlag) liegt nun auch sein früher Roman rund um das Verschwinden von Stanislaw Perfecki, Held des ukrainischen Underground, auf Deutsch vor: ein postmodernes Verwirrspiel, in dem der Irrsinn die Regie über die Realität übernimmt. „Ein barocker Übermut der Sprache kommt hier zum Vorschein […], ein Roman der Brechungen und des Maskenspiels. Stark, übermütig, post-karnevalistisch.“ (Klaus Kastberger)