Ruth Aspöck schrieb mit ihrem Buch „Schnaitheim Sommerheimat“ eine Hommage an Heidenheim-Schnaitheim, einen Ort, an dem sie viele Sommer ihrer Kindheit verbrachte. Die Erinnerungen setzen mit einem Knalleffekt ein. Anläßlich der gewerkschaftlich ziemlich tabuisierten Frage, wie horizontal eine Frau in der Arbeitswelt liegen muß, damit sie vertikal aufsteigen kann, stellt sich die Erzählerin die erinnerte Welt für sich weiblich vor. Wenn es schon in der Arbeitswelt eine strenge Trennung in männlich und weiblich gibt, muß es folglich auch bei der Heimat eine männliche und weibliche Fassung geben. Die Erzählerin ist familiär zwischen Deutschland und Österreich hin- und hergerissen. Sie teilt ihre Erinnerungen in warm und kalt, Sommer und Winter und schließlich in Schnaitheim, Salzburg und Linz ein. Ruth Aspöcks Chronik von der Sommerheimat liest sich wie ein Geschichtsbuch, bei dem sich die Erinnerungsströme allmählich zu einem festen Strang verdichten. (Helmuth Schönauer) Ruth Aspöck stellt an diesem Abend auch ihren mittlerweile 10 Jahre alt gewordenen Verlag „Edition die Donau hinunter“ vor. Im darauf folgenen Donauquiz gibt es Bücher zu gewinnen! Ruth Aspöck, geboren am 7. 2. 1947 in Salzburg, ist Autorin, Kulturwissenschafterin und Verlegerin. In ihrem Verlag ‘Edition die Donau hinunter’ erscheinen Werke zeitgenössischer Autoren aus dieser Großregion. Sie war nach abgeschlossenen geisteswissenschaftlichen Studien jahrelang in der Bildungsforschung, dann als Lehrende an Universitäten tätig. Forschungsschwerpunkte sind: deutschsprachiges Exil nach Lateinamerika und Zeitgeschichte. Feministisches Engagement. Seit 1980 literarische Publikationen.