Eli Amir, ein irakischer Jude, „zählt zu den bekanntesten Schriftstellern Israels“ (Der Spiegel) und wurde „zu einer der wichtigsten Vermittler-Figuren zwischen Juden und Arabern“ (Die Welt). Das und die gegenwärtig kritische Situation im Nahen Osten machen das neue Buch von Eli Amir hochaktuell: „Shauls Liebe“ (edition Lübbe, 2000). Vor der Buchpräsentation spricht der Leiter der Außenpolitik bei den Salzburger Nachrichten, Dr. Helmut Müller, mit dem Schriftsteller und Nah-Ost-Experten. Gespräch und Autorenlesung sind auf Englisch, auf Deutsch liest Tomas Friedmann. Der Roman schildert die Geschichte der unmöglichen Liebe von Shaul, einziger Sohn einer alteingesessenen sefardischen Familie in Jerusalem und Anhänger der Revisionisten, und Chaja, Tochter von aus Osteuropa stammenden Juden und Fan der Arbeiterpartei. Die Konfrontation mit der politischen Realität – Anfang der 60er Jahre war die Liebesbeziehung eines orientalischen Juden mit einer Aschkenasin nicht alltäglich – erschüttern die Illusionen, Träume und Hoffnungen der jungen Menschen. „Eli Amir hat den Mut, sich an die brisantesten Themen zu wagen, die sein Land beherrschen: die scheinbar unüberwindliche Kluft, die die Gemeinschaft spaltet, die schmerzlichen Erinnerungen an den Holocaust und die in mehreren Kriegen verlorene Unschuld der Gesellschaft“ (Am Oved Press). Eli Amir, geboren 1937 in Bagdad, emigrierte 1950 nach Israel. Studierte in Jerusalem arabische Sprachen und Literatur sowie Geschichte des Nahen Ostens und arbeitete im Einwanderungsministerium. Er war persönlicher Referent von Shimon Peres, Berater in Bildungsfragen bei Friedensverhandlungen unter Golda Meir und Jizchak Rabin. Zur Zeit leitet er die Abteilung zur Eingliederung von Jugendlichen in der Jewish Agency und ist Dozent an der Ben-Gurion-Universität in Jerusalem. Neben zahlreichen journalistischen Beiträgen veröffentlichte er mehrere Romane, die in Israel alle zu Bestsellern wurden. Auf Deutsch wurde er mit dem großen Erfolg seines Buches „Der Taubenzüchter von Bagdad“ bekannt.