Dienstag,
11.05.21
19:30

Südosteuropäische Perspektiven – ONLINE

Eintritt frei

Lejla Kalamujić

Veranstalter: prolit, TRADUKI

Südosteuropäische Perspektiven – ONLINE

Veranstalter: prolit, TRADUKI

Die Veranstaltung mit Lejla Kalamujić findet ONLINE statt:

Zur Veranstaltung

Die Lesung mit Rumena Bužarovska ist auf 9. November 2021 verschoben.

Lejla Kalamujić ist eine der wichtigsten Stimmen der jungen bosnischen Literatur. Ihr Buch „Nennt mich Esteban“ wagt sich in 22 fragmentarischen Erzählungen an große Themen: Im Alter von zwei Jahren verliert die Erzählerin ihre noch junge Mutter Snežana. Der Vater ist überfordert von dem Verlust und beginnt zu trinken. So ist er physisch anwesend, aber nicht involviert in das Leben seiner Tochter. Sie wächst bei ihren beiden Großelternpaaren im Bosnien der 1980er Jahre auf, eine Konstellation, die durch den Krieg durchbrochen wird: Während die bosnisch-muslimischen Großeltern in Sarajevo bleiben, ziehen die serbischen auf das Land.

Lejla Kalamujić wurde 1980 in Sarajevo geboren, wo sie auch heute lebt. Sie studierte Philosophie und Soziologie, schreibt Prosa, Dramen, Essays und Rezensionen. „Nennt mich Esteban“ ist im Berliner eta-Verlag erschienen.

Sie sind mittelmäßige Dichter oder eitle Gynäkologen, die schlechte Bilder malen. Betrüger, Machos, Heuchler, lebendig, impotent oder tot. Ihre Frauen sind vor allem das: ihre Frauen. Gefangen in dysfunktionalen Beziehungen, die oft kein Fegefeuer sind, eher kleinliche laue Höllen. Hinter den Fassaden wird ein erbitterter Kampf um Wahrnehmung und Selbstverwirklichung geführt, ereignen sich bizarre Episoden. Rumena Bužarovska seziert in elf Erzählungen Varianten des Patriarchats, hyperrealistisch, körperlich und gnadenlos – oft aber auch gnadenlos witzig, von einer spöttischen Lakonie, die allerlei Zwischenmenschliches freilegt. Rumena Bužarovska, geboren 1981 in Skopje, ist Schriftstellerin, Literaturwissenschafterin, Übersetzerin. Sie lehrt amerikanische Literatur an der Universität Skopje und setzt sich für eine offene, diverse Gesellschaft in Nordmazedonien ein. „Mein Mann“ ist im Suhrkamp Verlag erschienen.