Donnerstag,
14.01.99
20:00

und die Literatur um 1945

Eintritt 50,-/30,-

Otto Basil

Veranstalter: Literaturhaus

und die Literatur um 1945

Veranstalter: Literaturhaus

Die Anfänge der österreichischen Literatur nach 1945 sind mit dem Namen Otto Basil untrennbar verbunden. Mit seiner Zeitschrift “Der Plan" setzte er in den Jahren von 1945 bis 1948 Maßstäbe für eine neue österreichische Literatur. Von nostalgischer Verklärung hielt sich der Herausgeber, Förderer und Schriftsteller frei; Basil verurteilte kompormißlos den sorglosen Umgang mit den Verbrechen der Nazizeit und leistete durch konstruktive Polemik einen entscheidenden, bislang kaum gewürdigten Beitrag zum literarischen Wiederaufbau. Im Rahmen des ganzjährigen Österreich-Schwerpunkts im Literaturhaus Salzburg unter dem Motto “a e i o u" (von a wie avantgarde bis u wie utopie) stellt an diesem Abend der Germanist Volker Kaukoreit seinen gemeinsam mit Wendelin Schmidt-Dengler herausgegebenen Band “Otto Basil und die Literatur um 1945. Tradition – Kontinuität – Neubeginn" vor. Der Band ist 1998 im Zsonlay Verlag in der Reihe Profile, dem Magazin des Österreichischen Literaturarchivs, erschienen. Der Schauspieler Georg Reiter liest ausgewählte Texte aus der legendären Zeitschrift “Der Plan". Otto Basil (1901 – 1983) öffnete den Blick über die Grenzen des Landes mit Namen wie Camus, T. S. Eliot und Brecht, er ließ die ältere Generation wie Hermann Broch, Albert Paris Gütersloh und Heimito von Doderer zu Wort kommen und stellte Paul Celan, Ilse Aichinger und Friederike Mayröcker vor. Basil trat früh als Lyriker, Journalist und Übersetzter hervor, später auch als Romancier. Er war ein Theaterkritiker von Rang und verfaßte vielbeachtete Monographien zu Nestroy und Trakl. “Die Leistung, mit der Otto Basils Name im Kontext der Literatur nach 1945 verbunden bleiben wird, ist seine Tätigkeit als Herausgeber des ’Plan‘ in den Jahren 1945 bis 1948. Diese Zeitschrift machte mit ihrem Programm und ihren Beiträgen die deprimierenden Bedingungen der unmittelbaren Nachkriegszeit vergessen, eröffnete den so lange verwehrten Blick auf die zeitgenössische Weltliteratur, brachte – damals keineswegs üblich – Texte österreichischer Exildichter und bot im mittlerweile legendären siebenten Heft vom Juli 1946 der jungen Generation eine Chance, sich mit kleineren Gebilden der Öffentlichkeit vorzustellen." Wendelin Schmidt-Dengler