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Zum zweiten Mal nach 2007 tritt der bekannte bosnisch-kroatische Autor Miljenko Jergović im Literaturhaus Salzburg auf – jetzt mit seinem neuen Roman „Vater“ (Verlag Schöffling & Co, 2015). Moderation, Übersetzung und deutsche Lesung: Brigitte Döbert. „Wir standen uns nicht nah, obwohl es immer hieß, ich sei ganz der ­Vater.“Das letzte Telefonat zwischen Vater und Sohn löst eine Flut von Erinnerungen aus: In seinem jüngsten Buch taucht Miljenko Jergović in die Abgründe seiner eigenen Familie ein und beleuchtet die ­tragischen Verwicklungen seiner Heimat. Er beschreibt den Lebensweg seines Vaters, eines angesehenen Arztes und Experten für Leukämie, dessen Einsatz für die ländliche Bevölkerung und politische Haltung. Zugleich bezieht er kritisch Stellung zur kroatischen Geschichte und dem Umgang mit der faschistischen Vergangenheit. Ohne Pathos, mit Witz und einer Portion Sarkasmus ­schildert Jergović die jugoslawische Lebenswirklichkeit, die das Schicksal seines Vaters bestimmte und damit auch den Sohn prägte. „Vater“ ist das literarische Dokument seiner Familie: Leidenschaftlich und pointiert erzählt der Autor anhand ihrer Lebensstationen von den historischen Auseinandersetzungen auf dem Balkan und deren Auswirkungen bis heute.

Miljenko Jergović, geboren 1966 in Sarajevo, lebt in Zagreb. Er arbeitet als Schriftsteller und politischer Kolumnist und ist einer der großen europäischen Gegenwartsautoren. Seine Bücher sind in fünfzehn Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet worden.