Freitag,
13.02.09
20:00

Weiteratmen

Eintritt E 10/8/6 pro Abend, Kombiticket für 3 Abende E 25/20/15

Thomas Bernhard

Veranstalter: Verein Literaturhaus

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Veranstalter: Verein Literaturhaus

Am dritten und letzten Abend der Lesungen des Schauspielers Franz Froschauers aus der Autobiographie Thomas Bernhards wird die Zeit von Bernhards Krankheit literarisch thematisiert. Einleitung: Renate Langer. Thomas Bernhards Autobiographie ist zu einem großen Teil die Geschichte einer lebensbedrohlichen Krankheit und ihrer Überwindung. Nach einer verdrängten Erkältung und einer daraus folgenden nassen Rippenfellentzündung gerät der Heranwachsende im Salzburger Landeskrankenhaus an den Rand des Todes. In einer dramatischen Nacht im Sterbezimmer entschließt er sich zum Überleben: „Ich will nicht sterben, denke ich. Jetzt nicht.“ Doch zur selben Zeit stirbt der geliebte Großvater und lässt den Enkel allein zurück – ohne Schutz, aber auch in bislang ungewohnter Unabhängigkeit: „Zum erstenmal in meinem Leben war ich frei“, erinnert er sich in „Der Atem. Eine Entscheidung“ (1978). Und er habe sich diese „totale Freiheit“ fortan in einem „lebensrettenden Sinne nützlich gemacht“. Zuvor aber muss er noch die Hölle der Lungenheilanstalt Grafenhof durchstehen: „Welche infame Scheußlichkeit hat sich der Schöpfer hier ausgedacht, war mein Gedanke gewesen, was für eine abstoßende Form von Menschenelend.“ Durch die Ausübung von Musik, durch neue Freundschaften gelingt es dem Rekonvaleszenten, das Krankenhaus hinter sich zu lassen: „Ich weigerte mich und fuhr nicht mehr hin“ – so endet der Band „Die Kälte. Eine Isolation“ (1981).