Dienstag,
03.05.05
20:00
Wie man leben soll / Nacht und Tag
Eintritt 6/4
- Genre: bekannt:unbekannt
- Beteiligte: Günther Kaip, Thomas Glavinic
Veranstalter: erostepost, Verein Literaturhaus
Wie man leben soll / Nacht und Tag
Veranstalter: erostepost, Verein Literaturhaus
Am zweiten Abend der Reihe ‚bekannt : unbekannt‘ begegnen sich die österreichischen Autoren Thomas Glavinic und Günther Kaip. Nach gegenseitiger Vorstellung und Lesung folgt ein Gespräch. In seinem neuen Roman ‚Wie man leben soll‘ (dtv, 2004) beschreibt Thomas Glavinic das Leben als eine Gebrauchsanweisung: Als Karl ‚Charlie‘ Kolostrum ist man ein junger, übergewichtiger Mann mit einer Mutter, deren Neigung zum Alkohol und zu promiskuitivem Sex schon früh den Vater verjagt hat. Sich selbst überlassen, schafft der ‚Sitzer‘ mit Hilfe diverser Lebensratgeber die Matura, was das Leben nicht einfacher macht, weil er noch immer die meiste Zeit sitzt: als Student unter schönen Frauen, als Taxifahrer im Auto, vor dem Computer des Mitbewohners und am Küchentisch der WG. Doch auch als Sitzer lernt man irgendwann, wie mann zu leben hat in einer Gesellschaft, die keine Helden mehr kennt. In Günther Kaips 2004 im Ritter Verlag erschienener Tirade ‚Nacht und Tag‘ (erweiterte Ausgabe des 1998 bei Resistenz erschienenen Buchs) wechseln ins Skurrile verdrehte Alltagsbeschreibungen, poetische Bestandsaufnahmen und philosophische Gedankenausflüge kaleidoskopisch und spiegeln so die Enge einer dörflichen Gemeinschaft wider, eines Ferienorts, in dem der 100.000ste Tourist geehrt wird. ‚Der Reiz des Textes liegt in den kleinen Happen, manche überraschen durch Wendungen, manche durch apokalyptische Phantastik …‘ (Andreas Renoldner). So entsteht eine hörenswerte, ‚hundsgemeine Land-Polemik‘ (Laufschrift). Thomas Glavinic, geboren 1972 in Graz, lebt in Wien. 1998 erschien sein international erfolgreiches Debüt ‚Carl Haffners Liebe zum Unentschieden‘, das vom Daily Telegraph zum besten Roman des Jahres gekürt wurde. 2000 folgte sein zweiter Roman ‚Herr Susi‘ und 2001 der vielbeachtete und mit dem Glauser- Krimipreis ausgezeichnete Roman ‚Der Kameramörder‘. Günther Kaip, geboren 1960 in Linz, lebt in Wien. Veröffentlichungen in Anthologien, Zeitschriften und im Rundfunk. Schreibt Prosa, Lyrik und gestaltet Wortbildkompositionen. Veröffentlichte zuletzt ‚Novak‘ (Eine Groteske, 1997), ‚Umarmungen im Windkanal‘ (Gedichte, 2002) und ‚Kurt‘ (Kinderbuch, 2003). Büchertisch: Kelten Buchhandlung Hallein