Mit dem Band "Wilde Künstler" führt Hans-Jürgen Heinrichs fort, was er in "Grenzgänger der Moderne" begonnen hat: die Erkundung der Begegnungsformen von europäischer und außereuropäischer Kunst, von Magie, Mythos, Ritual und Ästhetik, und damit die Erkundung der Gegenwart und ihrer ständig wechselnden Zeichensysteme. Er erweitert das Spektrum hin zum Neoprimitivismus unserer Tage und zur "art brut" eines Adolf Wöflli, zu Arnulf Rainers Auffassung von einer sakralen Kunst, Jochen Gerz‘ Kategorie des Unsichtbaren und Joseph Kosuths "Conceptual art", um am Beispiel der "Neuen Wilden" die unerwartete Nähe zum Formbewußtsein des Kubismus zu zeigen. Aus dem Inhalt von "Wilde Künstler. Über Primitivismus, art brut und die Trugbilder der Identität": Trugbilder der Identität und die Ablösung vom Ich; Die Sensucht nach dem Ursprung; Die Negerplastik und das Neue Sehen; Zur Praxis und zur Geschichte des Primitivismus; Das Exotische, das Primitive und seine museale Verwertung; Neoprimitivismus und die Idee der Wahlverwandtschaft.